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Es war einmal ein Sari....

Nachdem wir letzte Woche zu einer Hochzeit am Tegernsee eingeladen waren, stellte sich bei mir schon Wochen vorher die Kleiderfrage: was ziehe ich an?? Mein schönes, traditionelles Dirndl war mir zu fad, etwas Glamour bei einer Hochzeit muss ja schon sein. So packte ich die Gelegenheit am Schopfe und verwirklichte meinen lang gehegten Wunsch ein Mieder mit Rock aus einem Seidensari zu nähen. Diesen Sari besorgte mir meine Schwester aus Indien. 5-6 Meter dünne Seide, sehr feine Qualität mit unterschiedlichen Mustern, die alle zueinander passen. Ein ca 2 m langes unifarbenes Stück inbegriffen.

Jetzt ging die Suche nach einem perfekten Miederschnitt los. Ich wurde endlich in einer alten Burda fündig, April 1996 . Ein Brautkleid, mit einem Mieder Oberteil.

Zuerst veränderte ich den Schnitt nach meinen Vorstellungen, nähte ein Probe-Modell, korrigierte die nötigen Änderungen und dann ging es endlich mit dem Original Stoff los. Da dieser aber sehr , sehr dünn und durchsichtig ist, unterlegte ich ihn mit einer dünnen Baumwolle der gleichen Farbe, die ich vorher mit Einlage versah. Das ging mit Hilfe meiner second hand erworbenen Bügelpresse ziemlich flott.

Das Zuschneiden allerdings dauerte eine Ewigkeit, das Muster sollte ja stimmig zueinander passen.

Das Futter unterlegte ich zusätzlich mit Rosshaareinlage um noch ein wenig mehr Stabilität zu bekommen.

Dann fertigte ich die Froschgoscherl Borte und die Faltenborte für den Saum, kaufte über Etsy noch eine indische Perlenborte und suchte eine farblich angestimmte Spitze.


Den Reißverschluss musste ich selber kürzen, da ich nirgends in der gewünschten Länge ein passendes Modell fand.

War etwas knifflig, aber es hat letztendlich funktioniert.

Borten habe ich fast alle mit der Hand aufgenäht. Das Futter meist auch vonHand einstaffiert.

Den Miederspitz am Rückenteil ziert ebenfalls die Glasperlenborte und die Spitze.

Als das Oberteil fertig gestellt war, nach vielen, vielen Stunden, machte ich mich an den Rock. Ich wählte einen Tellerrock Schnitt, den ich nach meinen Maßen konstruierte.

Da auch der einfarbige Saristoff sehr dünn ist bebügelte ich ihn komplett mit elastischer Einlage, ging wieder relativ flott dank Bügelpresse : ))

Außerdem nähte ich einen Saumbeleg, den ich mit Hexenstich an der Einlage befestigte.

Der Futterrock hat ebenfalls den gleichen Tellerrock Schnitt, den Saum versah ich mit einer Faltenblende des Oberstoffes, die am Saum des Oberrockes hervorblitzt.

Nun braucht Frau ja noch ein passendes Täschchen, ein Beutel mit Paspel am Boden und längenregulierbarem Schulterband.

Passend dazu fertigte ich mir aus einem Seidenröllchen, aus der lilafarbenen Seide ein Bändchen für den Hals, an das ich einen Anhänger befestigte, den ich aus ein paar Perlen und goldfarbigen Zwischenstücken auf Draht zurecht bog.

Am Schluss machte ich aus vielen ausgestanzten Blütenblättern und Blättern einen Haarschmuck, den ich mir mit einer Haarnadel an mein Haarteil steckte.

Ich fühlte mich sehr wohl in meinem Outfit, es passt wie angegossen, ist  um einiges bequemer zu tragen als ein Dirndl und hat etwas Glamour a la Lola Paltinger.

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